
Ribera del Duero: Spaniens Rotwein Paradies
In einer traumhaften Landschaft, der größten Hochebene Euopas, liegt das Weinbaugebiet Ribera del Duero am namensgebenden Fluss Duero in Kastilien und Léon. Das steinige Land wird maßgeblich von Hügeln, Tafelbergen, weiten Ebenen und dem Fluss Duero geprägt. Es erreicht eine Höhe bis knapp über 1.000 Meter. Die klimatischen Bedingungen sind in diesem Teil Spaniens eine besondere Herausforderung für den Weinbau: heiße Sommer mit über 40° C Tagestemperaturen und kalte Nächte. Der Winter dauert bis zu 9 Monate mit zweistelligen Minustemperaturen. Obwohl in dieser Region bereits seit der Antike Wein angebaut wurde, fand bis zu den 90er Jahren nur das Weingut Vega Sicilia internationales Renommee. Auch der DO-Rang wurde erst im Jahre 1982 zuerkannt. Damals gab es gerade einmal 9 Weingüter in der Region, die Mitglieder der Appellation Ribera del Duero waren, heute sind es 300 Weingüter mit 23.360 Hektar Rebfläche.
Weltweit gefeierte Winzer wie u.a. Alejandro Fernández erkannten das wahre Potential des Terroirs: heiße Tage und kalte Nächte, die dafür sorgen, dass die Trauben nicht nur genügend Zucker, sondern auch Säure erhalten, die dem Wein Kraft und Frische verleihen. Das hohe Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht, der Trockenstress, der die Reben zu einer tiefen Wurzelbildung anregt und ein Durchschnittsalter, das bei einem Viertel der Rebstöcke über 45 Jahren liegt, führen zu besonders konzentrierten Trauben. Daraus entstehen komplexe, vielschichtige Rotweine, denen eine Verfeinerung in Eichenfässern sehr gut steht.
In Ribera del Duero wird haupsächlich Tinto Fino auch Tinta del Paîs genannt, eine lokale Variante des Tempranillo, angebaut. Die Rebsorte kommt mit den lokalen Gegebenheiten bestens zurecht. In kleinen Mengen findet man auch Cabernet Sauvignon, Garnacha, Malbec und Merlot. Als Weißweintraube wird Albillo Mayor angebaut, die so köstlich ist, dass sie gerne auch als Tafeltraube verzehrt wird. Die charaktervollen Weine aus Tinto Fino sind dunkel, kraftvoll und fruchtig mit angenehmer Säure. Der Tinto Fino bringt im Vergleich zu andern Tempranillo-Arten eine kräftigere Farbe und mehr Tannine mit, die allerdings durch den Reifeprozess und das besondere Terroir den Eindruck von ‚Süße‘ vermitteln. Dabei sind sie mit weniger als 2 g Restzucker pro Liter absolut trocken.
Eben diese Eigenschaften sah der Visionär Alexandro Fernandez und verhalf der Region zu internationalem Ansehen. Selbst dem bis dahin unantastbaren Rioja konnte Ribera del Duero zeitweise die Show stehlen. So profitierten in den 90er Jahren die Winzer von einem richtigen Boom und immer mehr Weingärtner, die bis dato ihre Trauben an Winzergenossenschaften verkauften, begannen ihre eigenen Weine zu vinifizieren. Heute birgt die Region eine Vielzahl an Weingütern mit internationalem Ansehen und zurecht können sich die Weine der Region zu den Königen der Rotweine zählen!
Die Weine der Ribera del Duero passen mit ihren vollen Charakter insbesondere zu langgereiftem Serranoschinken und geschmortem Lamm. Fettreiches Fleisch harmoniert sehr gut mit der Säure des Rotweins. Wunderbar schmeckt der Wein auch zu einem gegrillten Karree vom Ibericoschwein. In der Region selbst wird der Rotwein gern zu gegrilltem Lamm und Schwein gereicht, die oft mit Bohnen und Kartoffeln serviert werden. Auch zu deftigen Gemüseintöpfen ist ein Roter aus Ribera del Duero ein gute Begleitung.